CHRONIK

 CHRONIK
TuS Niederkirchen 1900 e.V.

:

Am 20. Februar 1900 wurde offiziell der Turnverein Niederkirchen gegründet.
Die Allerersten waren

1.Vorsitzender: Wilhelm Eckel
2.Vorsitzender: Franz Dombruch
1.Turnwart: Jakob Kerbeck
2.Turnwart: Wilhelm Kerbeck
Zeugwart: Gabriel Wahl
Schriftwart: Johannes Rau
Kassenwart: Adam Dietz
Beisitzer: Sebastian Bonn, Sebastian Reinhardt


Im Bild: August Mees, Emanuel Sebastian, Johannes Semmler, Sebastian Semmler, Wilhelm Wagner


Der Verein zählte bei der Gründung 30 Mitglieder. Er wurde von Jahr zu Jahr größer, 1902 war er auf 32, 1903 auf 89, 1904 auf 91 und 1906 auf 98 Mitglieder angewachsen.
Das Leben des Vereins wurde bestimmt durch eine rege und intensive turnerische Tätigkeit. Jedes Turnfest in der nahen Umgebung sowie die Feste des Gaues wurden besucht und alljährlich ein Abturnen durchgeführt.
Die erste größere Veranstaltung konnte der Turnverein im Jahre 1913 mit seiner Fahnenweihe durchführen.
Der erste Weltkrieg unterbrach die hoffnungsvolle Arbeit, weil die Turner zum Militär mußten.


Nach 1918 sammelten sich die heimgekehrten und treuen Mitglieder des Vereins, um wieder im turnerischen Kampf und fairen Spiel ihren Körper zu bilden und ihre Kräfte zu messen. Aus dieser Zeit sind nur wenige Ereignisse dokumentiert bzw. Verantwortliche genannt.
Nachdem die Krisenzeit der Inflation überwunden war, begann ein steter Aufstieg.


1924 wurde das Handballspiel als dritte Sportart neben Turnen und Leichtathletik aufgenommen. Familie Semmler war in dieser Zeit das "Herzstück" des Vereins.
Laut vorliegendem Schriftwechsel waren am 23. März 1926 als: 1. Vorsitzender: Johannes Semmler, Oberturnwart Wilhelm Wagner, Turnwart Emanuel und Bernhard Fußer für den TV Niederkirchen ehrenamtlich tätig.
Turnstunden fanden regelmäßig im Saale von Adam Eckel statt. Die ersten Verbandsspiele der Handballmannschaften des TV Niederkirchen fanden am 22. Januar 1930 statt.
Die 1. Mannschaft spielte in der A-Klasse und besiegte Neuhofen mit 4:1. Die 2. Mannschaft verlor in der B-Klasse gegen Rödersheim 1:12.
Der Sportplatz des TV befand sich, nördlich der Straße nach Meckenheim ungefähr 100 Meter östlich der heutigen Bebauungsgrenze und verlief in Nord-/Südrichtung.


In den frühen 20er Jahren wurde in Niederkirchen ein weiterer Sportverein, die DJK "Deutsche Jugend Kraft", gegründet.
Dessen 1. Vorstand war Johannes Neumer, Turnwart: Josef Kummermehr.
Dieser Verein pflegte, neben dem Turnen das Fußballspiel als zweite Sportart. Sein mit einem Holzverschlag abgegrenzter Sportplatz befand sich in der heutigen Wohnlage "Schoosberg" direkt hinter den Hausgärten der Hauptstraße und verlief in Ost-/Westrichtung.
Bis 1933 konnte der Verein besonders im Fußball auf hervorragende Ergebnisse zurückblicken. Im selben Jahr wurden auf Bewirken der NSDAP der Sportverein DJK verboten.
Die Vereine TV Niederkirchen, Gesangverein Frohsinn und Gesangverein 1863 wurden zum Nationalistischen Turn- und Gesangverein Eintracht zwangsvereinigt.
Wenige Wochen später wurde die Vereinigung des Turnvereins mit den Gesangvereinen wieder aufgehoben.


Mit dem Verbot der DJK Niederkirchen übernahm der TV Niederkirchen das Fußballspiel als vierte Sportart, die Sportart Handball geriet innerhalb des Vereins in den Hintergrund und wurde bei der Wiedergründung nach dem Krieg nicht mehr aufgenommen.
Das Jahr 1939 war für die Leichtathletikgruppe des TV Niederkirchen sehr erfolgreich. Wilhelm Wagner jun. verbuchte gleich zwei hervorragende Ergebnisse.
Er siegte beim Hans-Braun-Gedächtnislauf in Frankenthal über 5000 m und wurde in Landau Pfalzmeister über die gleiche Distanz.
Im gleichen Jahr machte die Fußballjugend des TV Niederkirchen erstmals auf sich aufmerksam. Nach einem Lehrgang in Frankenthal, stellte sie mit fünf Spielern das Gerüst einer A-Jugend Pfalzauswahl, die anläßlich der Vereinigung von Deutschland und Österreich einer Auswahl des Nachbarlandes gegenüber stand.
Bei diesem Spiel, das in Deidesheim stattfand, waren vom TV Niederkirchen mit dabei: Thomas Fischer, Blätte Alfred, Seckner Heinrich, Zech Walter, Schölles Georg.
Die pfälzische Auswahl siegte 11:0.


Mit dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges stellte der Verein seine Arbeit ein. Nach dem Krieg löste die Militärregierung alle Vereine auf. Am 7. Juni 1946 wurde der Nachfolger des Turnverein Niederkirchen, der SV 1946 Niederkirchen, gegründet.
Der Wiedergründung waren erhebliche Schwierigkeiten von seiten der Militärregierung wie Versammlungsverbote und Nennung unbelasteter Bürger voraus gegangen.


Auch wurde 1946 die alte Tradition des Theaterspielens als kulturelle Bereicherung des Dorfes wieder aufgenommen, allerdings unter dem Deckmantel der Kirche (Prälat Krämer!), weil die besagte Problematik mit der Militärregierung bestand. Das aufgeführte Stück hieß "Die Über-Rheiner". Es gibt Erkenntnisse, daß mit dem Theaterspielen bereits 1918 begonnen wurde, unter der damaligen Bezeichnung "Christbaumversteigerung".
Christbaumversteigerung, weil nach der Aufführung Christbaumzweige, an denen Pakete hingen, versteigert wurden.
Noch 1947 wurde die Einweihung des Sportplatzes verbunden mit einem Unterhaltungsabend verboten. Die ersten Vorführungen nach dem Kriege wurden von den damaligen Vorständen, zum Beispiel von Heinrich Andres geleitet.
Danach übernahm über viele Jahre Robert Hutter diese Aufgabe. Nach dessen Tod übernahm die Regie des Theaterspielens seine Tochter Regina Schalk. Als Schauspieler waren und sind bis heute stets Mitglieder tätig.


Der neue Sportplatz des SV 1946 Niederkirchen befand sich bis 1949 im heutigen Wohngebiet der Prälat-Krämer- und der St.-Martinus-Straße, er verlief in Nord-/Südrichtung.
Erster sportlicher Erfolg nach dem 2. Weltkrieg: die aktive Fußballmannschaft wurde Kreispokalmeister.

Im Jahre 1950 wurde der SV 1946 Niederkirchen zum:

Turn- und Sportverein 1900 e. V . Niederkirchen

umbenannt.


Vor dem Baubeginn der "St.-Martinus-Siedlung" wurde im Jahre 1950 ein neues Sportgelände erschlossen. Es lag östlich der Hausgärten in der St.-Martinus-Straße, zwischen der Waldmannsgasse und der Singasse.
Der Sportplatz verlief in Ost-/Westrichtung. Die Geländegröße machte es erstmals möglich, zwischen Singasse und Sportplatz eine Sprunggrube anzulegen sowie ein Gerüst aus Holzstämmen zu errichten, das bei Sportturnieren und festlichen Anlässen als Festzelt diente. Am 16. Januar 1954 wurde eine Satzung entworfen, die bis heute in nur wenigen Paragraphen abgeändert wurde.
Sie wurde damals unterschrieben von Alfons Hammer, Eugen Bonn, Friedrich Semmler, Georg Bach, Heinrich Andres, Heinrich Seckner und Josef Schreiner.
Der Turn- und Sportverein 1900 e.V. wurde im Juni 1955 im Vereinsregister beim Amtsgericht Bad Dürkheim eingetragen.


Im Jahre 1955 konnte der TuS Niederkirchen sein erstes Jubiläum mit einem großen Sportfest und einem stattlichen Festumzug feiern. Auf Grund der Erweiterung der "St.-Martinus-Siedlung" mußte das Sportgelände erneut verlegt werden. 1959 nahm der TuS den Sportbetrieb im "Rohrweiher" auf. Der 1960 beschlossene Bau eines Vereinsheimes und einer Turnhalle war eine herausragende Leistung der damals Verantwortlichen und der Vereinsmitglieder.
Liquide Mittel waren natürlich keine vorhanden, die Finanzierung erfolgte über die Brauerei Schwartz-Storchen, der 1. Vorsitzende Fritz Fischer mußte mit einer persönlichen Bürgschaft über 7.500 Mark aushelfen.
Der Bau wurde dann in Eigenleistung durch die Mitglieder unter der Regie von Eugen Bonn, Hugo Sebastian, Johannes Weisbrodt und Hieronymus Sebastian erstellt.


Eine große finanzielle Hilfe für den TuS war der Erlös aus der "Reunion" am Fronleichnamstag 1961. Das Fest hielt die Pfarrgemeinde auf Befürwortung von Herrn Pfarrer Ludwig Schlich in einem Festzelt auf dem Sportgelände ab, wobei der Erlös dem TuS verblieb. Nach erfolgreichem Abschluß der Baumaßnahmen verfügte der Verein erstmals über Umkleide- und Duschräume für Mannschaften und Schiedsrichter. In der Turnhalle mit angebauter Theaterbühne war ein Vereinslokal eingerichtet. Diese Einrichtungen standen in der Folgezeit allen Vereinen und Gruppierungen Niederkirchens zu Verfügung . 1975 blickte der TuS Niederkirchen auf 75 Jahre Vereinsgeschichte zurück, was er mit einem großen Festprogramm am 14. und 15. Juni feierte.


Am 23. September 1979 wurde die neue Sportanlage mit einem Hartplatz, zwei Tennisplätzen und einem Bolzplatz eingeweiht. Mit der Gründung, der wirschaftlich unabhängigen Abteilung "Tennis " im Hauptverein, wurde eine weitere Sportart aufgenommen. Der stets größer werdende Hallensportbetrieb insbesondere im Kinder-, Mädchen- und Frauenturnen, der auf die Schulturnhalle und die Sporthalle der Verbandsgemeinde in Meckenheim ausweichen mußte, führte in den frühen achtziger Jahren zur Erkenntnis, die zu klein gewordene vereinseigene Turnhalle abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. So konnte schon am 08. März 1986, auf dem erweiterten Terrain der alten Turnhalle, die neue gemeindeeigene Mehrzweckhalle eingeweiht werden.


Im September 1995 bezog der TuS das neue zukunftsweisende Sportgelände in der Nachtweide.


Share by: